Energieverbrauch

Die Energieausweispflicht, Top oder Flop?

Eine Haus- oder Wohnungssuche gestaltet sich nicht immer so leicht wie man es gerne hätte. Dazu kommt noch, dass man keine genauen Angaben über den Energieverbrauch des Objekts hat. Somit kann man sich kein genaues Bild von den Energiekosten machen, die später auf einen zukommen. Hier kommt der Energieausweis ins Spiel, der ab dem 1 Mai 2014 Pflicht ist. Dieser liefert wichtige Anhaltspunkte dafür, wo an der Immobilie dauerhaft Energie- und Heizkosten gespart werden können. Zudem soll er es Interessenten ‚leichter’ machen, indem er die energetische Qualität der Gebäude bewertet und, ähnlich wie bei Haushaltsgeräten, auf einer Skala darstellt. So können unterschiedliche Objekte verglichen werden.

Der Energieausweis ist ein wichtiger Wegweiser dafür, wie man den Energiebedarf einer Immobilie senken kann. Bevor man sich an die Modernisierung macht, wird eine Gebäudeenergieberatung empfohlen. Mit so einem detaillierten Fahrplan werden Energieeinsparmaßnahmen und deren Reihenfolge aufgezeigt.

 

Kritik

Doch hagelt es auch Kritik an dem Energieausweis, bzw. an den zwei verschiedenen Arten und an deren Messverfahren. So kam bei einer Studie des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) heraus, dass bei Gebäuden bei den beide Energieausweise erstellt wurden, der Verbrauchsausweis einen stets um 24 – 30 % niedrigeren Energiebedarf auswies als der Bedarfsausweis.

Zu anderem liegen förmlich Welten zwischen den Messverfahren der beiden Energieausweise. Beim Verbrauchsausweis wird auf Grundlage der Heizkostenabrechnung der letzen 3 Jahre der Energieverbrauch untersucht. Beim Bedarfsausweis untersucht ein Fachmann den Zustand der Immobilie anhand der baulichen Bestandteile und bestimmt so den Energieverbrauch der Immobilie.

Jedoch treten beim Bedarfsausweis Abweichungen von bis zu 108 % bei den gemessenen Objekten auf. Dies hängt damit zusammen, dass oft konkrete Daten durch Annahmen ergänzt werden. So wird z.B. mit den falschen Wärmedurchgangskoeffizienten gerechnet oder veraltete Gebäudebauplänen zugrunde gelegt.

 

Fazit

Alles in allem soll der Energieausweis dem Mieter bzw. Käufer eine Grundlage geben, um Immobilien im Bezug auf Energieverbrauch zu vergleichen. Man sollte dabei am besten ein Verbrauchsausweis mit einem Verbrauchsausweis vergleichen, das gleiche mit dem Bedarfsausweis. Doch darf man sich auf den Energieausweis nicht blind verlassen, da er wie schon gesagt einige Schwachstellen mit sich zieht. Was die Praxis zum Energieausweis sagen wird, wird sich in Zukunft herausstellen.